Helau un Alaaf
Warum ruft der Wolkener Narr "Helau"?
Ohne Helau geht nichts in Wolken. Das war nicht immer so: Bis 1934 erklang zu Ehren der Mitwirkenden ein "Hoch" oder "Hurra" in den rheinischen Karnevalshochburgen.
Zurückführen lässt es sich in Düsseldorf zumindest bis 1833: Nach einem Maskenspiel auf dem Burgplatz wurde abends, wie es heißt, die „Verlobung des Hanswursten unter Helau und Habuh mit Anna Dorothea Petronella Weichbusen“ gefeiert.
Eine Mainzer Fastnachter-Delegation brachte das "Helau" erst 1935 von einem Freundschaftsbesuch in Düsseldorf mit in den Südwesten.
Entstehung unklar
Über seine Entstehung gibt es zahlreiche Erklärungsversuche:
Volkskundler halten es nicht für abwegig, dass Helau als Verballhornung des kirchlichen Jubelrufes Halleluja zu deuten ist. Dafür spricht auch, dass in manchen Regionen des Rheinlandes die Narren noch heute "Ajuja" rufen.
Weitere Deutungsversuche sind:
- Am Niederrhein soll das „Helau“ einmal ein Hirtenruf gewesen sein
- Die Deutung des Anrufs als „Hallo“ (englisch ausgesprochen – „hällou“) kommt dem Schlachtruf der Narren zumindest in der Aussprache am nächsten.
Nicht ganz ernst zu nehmen sind wiederum folgende Erklärungen:
- Manche kalauern den Ruf mit „Hellblau“ oder „Halbblau“ im Gegensatz zu Ganzblau (Zustand).
- Ebenso zweifelhaft dürfte eine Herleitung vom alten Ruf „Hol-über“ sein, mit dem „Spätheimkehrer“ nach dem Besuch – nicht nur – karnevalistischer Veranstaltungen die Fähre von der anderen Rheinseite heranholten.
Wolke Alaaf?
Im Gegensatz zu "Helau" ist die Entstehung und Deutung des Schlachtrufs "Alaaf" klarer.
Kölle Alaaf ist zum ersten Mal schriftlich, in einer Bittschrift an den Kölner Kurfürsten, um das Jahr 1635 belegt. Das Wort Alaaf stammt vom altkölnischen Begriff all af ("alles ab/alles weg") ab. Kölle Alaaf bedeutet daher soviel wie "(Außer) Köln alles weg!" bzw. "Köln vor allem (Anderen)!". Auch in der weiteren linksrheinischen Umgebung von Köln heißt es „Alaaf“, so z.B. „Oche Alaaf“ (Aachen). Auch in der näheren Nachbarschaft zu Wolken ruft man "Kettich Alaaf" (Kettig) oder "Thur Alaaf" (Weißenthurm) und auch "Kottem Alaaf" in Kottenheim bei Mayen. Dennoch heißt es rechts des Rhein's dagegen meist „Helau“.